Nachhaltig, langlebig &
Pflasterklinker ist ein nachhaltiges Bauprodukt und zeichnet sich durch ein gutes Verhältnis des für die Herstellung des Bauproduktes benötigten Energie-, Wasser- und Rohstoffverbrauchs und der erwarteten Lebensdauer aus. Eine lange Nutzungsdauer bedeutet, dass natürliche Ressourcen für die Neuproduktion geschont werden.
Herstellung aus heimischem Ton
Pflasterklinker werden aus heimischem Ton ohne Zusatz von Chemikalien gebrannt. Die Tongruben befinden sich meist in der Nähe der Produktionsstätten, so dass lange Transportwege entfallen. Tongruben werden rekultiviert, bieten Tieren und Pflanzen neuen Lebensraum und tragen zur Biodiversität bei. Häufig werden sie zudem zu beliebten Naherholungsgebieten umgestaltet.
Weniger Energieverbrauch in der Produktion
Natürlich wird für das Brennen und Trocknen von Pflasterklinkern Energie benötigt. Aber mit der Investition in innovative Öfen und Verfahren konnten die Pflasterklinkerhersteller Energieverbrauch und CO2-Emissionen bei der Produktion gegenüber den vergangenen Jahrzehnten deutlich senken.
Auch die Nutzung regenerativer Energien und moderner Technologien zur Wärme- und Wasserrückgewinnung tragen zur positiven Ökobilanz des nachhaltigen Naturproduktes Pflasterklinker bei.
Robust und langlebig
Die durchschnittliche Nutzungsdauer der farb- und lichtechten Klinker liegt bei mehr als 100 Jahren. Durch ihre dicht gebrannte keramische Oberfläche sind sie überdurchschnittlich widerstandsfähig und unempfindlich gegen Verschmutzung, Abrieb, Temperaturschwankungen, Frost, Schnee, Salze, Säuren, Fette und UV-Einstrahlung.
Sind Pflasterklinkerflächen in der Regelbauweise verlegt, also in einem flexiblen, ungebundenen Splitbett, können sie einzeln entnommen werden. Verschmutzte oder defekte Klinker lassen sich leicht reinigen, austauschen oder auch einfach umdrehen.
Versickerungsfähige und lärmarme Bauweisen
Eine versickerungsfähige Verlegung von Pflasterklinker wirkt der Versiegelung von Flächen entgegen. Regenwasser kann in den Grund abfließen und trägt zur Grundwasserbildung bei. Mit speziellen lärmarmen Bauweisen lässt sich zudem die Lärmbelastung im Straßenverkehr verringern.
EPD Umwelt-Produktdeklaration
Hier können Sie die Umwelt-Produktdeklaration (EPD) nach ISO 14025 und EN 15804+A2 für Pflasterziegel und Pflasterklinker herunterladen. In dem vom Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) herausgegebenen Dokument werden die umweltrelevanten Eigenschaften von Pflasterziegeln und Pflasterklinker neutral und objektiv dargestellt.
Um die Anwenderfreundlichkeit der EPD zu erhöhen, werden die Ergebnisse für 1 m2 Wand bzw. Pflasterfläche dargestellt. Die Nutzung erfolgt im Rahmen von Gebäudebewertungssystemen (beispielsweise BNB, DGNB). Grundsätzlich findet keine Wertung, sondern nur eine Deklaration von Werten statt. Die Bewertung erfolgt auf Gebäudeebene im Rahmen der Bewertungssysteme. Es handelt sich hier um Sektor-EPDs, die allgemeine Aussagen über die in Deutschland produzierten Vormauer-, Pflasterziegel und Riemchen enthält. Die Ausweisung der Ergebnisse erfolgt nach DIN EN 15804+A2 (Amendement 2, neue Methode). Eine Überführung in die Datenbank Ökobaudat folgt.
Die Ergebnisse der im April 2023 veröffentlichten EPD zeigen eine signifikante Verbesserung bei den Energie- und CO2-Werten. Bei Pflasterziegel ergibt die Rückrechnung auf 1 Tonne Pflasterziegel 186 kg CO2/t. Der Pflasterziegelwert für Global Warming Potential (GWP) hat sich also um 27 % gegenüber der Fassung aus 2021 verbessert.
Die EPD bietet Architekten und Planern eine wesentliche Grundlage für die ökologische Bewertung von Bauprodukten.
Inhaber der Deklaration ist der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. mit Sitz in Berlin.
Weitere Informationen unter www.ibu-epd.com
Re-Use
Gebrauchte Pflasterklinker sind begehrt
Was geschieht mit dem Baustoff am Ende seiner Nutzungsdauer? Nur wenige Bauprodukte erlauben eine echte Wiederverwendung.
Pflasterklinker gehören dazu. Denn die Tonziegel altern in Würde und erhalten mit den Jahren eine charmante Patina, die bei Kennern beliebt ist.
Gebrauchte Pflasterklinker sind wegen ihrer individuellen Optik ein gefragtes Baumaterial. Auch für Bauvorhaben im historischen Umfeld und im Denkmalschutz kommen alte Pflasterklinker zum Einsatz.
Recycling
Ist keine Wiederverwendung mehr möglich, sind die sortenrein rückbaubaren Ziegel ein gesuchter Wertstoff für technische Gesteinskörnungen im Straßen-, Wege- und Sportplatzbau oder für Vegetationssubstrat. Bei der Ziegelproduktion entstehender Brennbruch ist kein Abfall, sondern wird ebenfalls recycelt.
Rohstoffersatz für Ziegelproduktion
Als weiterer Beitrag zur Ressourcenschonung können Ziegelbruch oder Baustellenaushub je nach Art des Tonvorkommens und der Produktion bis zu 30 Masseprozent der Rohstoffe für die Produktion neuer Ziegel substituieren.
Recyclierte Gesteinskörnungen
Weiteres Potenzial steckt in der Verwendung rezyklierter Gesteinskörnung für ressourcenschonenden Beton, sogenanntem R-Beton. Kies oder gebrochenes Primärgestein werden hier durch eine aufbereitete RC-Gesteinskörnung ersetzt. Diese kann, abhängig von Anwendungsbereich und Liefertyp, 2 bis 10 Volumenprozent an aufbereitetem Ziegelbruch enthalten
Film „Recycling-Ziegel für Umwelt- und Ressourcenschonung“
Gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hat der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie einen Film gedreht, der zeigt, wie Ziegel wiederverwendet werden können.
Der Film „Recycling-Ziegel für Umwelt- und Ressourcenschonung“ zeigt, wie Ziegel wiederverwendet werden können und wie aufbereiteter Ziegelbruch im Straßenbau, in der Betonindustrie, im Sportplatzbau oder als Pflanz- und Baumsubstrat zum Einsatz kommt. Neue Entwicklungen in Trenn- und Sortiertechnik lassen die Prognose zu, dass Ziegel künftig nahezu vollständig dem Stoffkreislauf zurückgeführt werden.
Zum Thema Re-Use und Recycling von Ziegeln hat der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. außerdem eine Broschüre veröffentlicht, die Sie hier kostenlose herunterladen können.