Lebendiges Farbspiel aus Pflasterklinkern

auf dem Pariser Platz in Köln-Chorweiler

Plätze sind wichtige Treffpunkte, ob in der Stadt, im Dorf oder im Wohnquartier. Mit der Neugestaltung von gleich drei zentralen Orten gewinnt Köln-Chorweiler erheblich an Lebensqualität und richtet zwischen City-Center, Stadtbahnhof und Bezirksrathaus den Publikumsverkehr sowie den Charakter des Stadtgefüges neu aus. Helle und dunkle Pflasterklinker in Hochkantverlegung machen aus dem Pariser Platz eine repräsentative und zeitgemäße Bühne mit integriertem Wasserspiel am Kirchenvorplatz.

Sitztreppen, Outdoor-Gym und Kletterwand, der „Tisch der Nationen“, künstlerische Skulpturen und ein begehbarer Springbrunnen, der aus 16 Bodendüsen bis zu fünf Meter hohe Fontänen in die Luft schleudert – diese Mischung macht aus den drei Stadträumen Liverpooler Platz, Pariser Platz und Lyoner Platz eine multifunktionale, urbane Einheit, die der Großsiedlung Chorweiler neue Impulse für ein lebenswertes Miteinander gibt.

Ganz bewusst haben sich die Bauherren und das interdisziplinäre Planungsteam arge chorweiler neben der besonderen Stadtmöblierung auch für gestaltprägende Bodenbeläge entschieden. Während der größere Liverpooler Platz um den Wochenmarkt herum eine Befestigung aus farbigem Asphalt bekommen hat, wurden auf dem Pariser Platz – als zentralem Stadtplatz an der Kirche – repräsentative Pflasterklinker in gebundener und ungebundener Bauweise verlegt.

Die Mischung machts

Abgeleitet aus dem angrenzenden Kirchenensemble und dem Bezirksrathaus, die ebenfalls mit Klinkern gestaltet sind, spiegelt der hochwertige Bodenbelag deren Farbwelt, ohne monochrom zu wirken. Eine ausgewogene Mischung aus rotbunten, kieselgrauen, dunkelgrauen und kohleschwarzen Pflasterklinkern im linearen Verlegemuster erzeugt einen „Klinkerteppich, der die Gesamtfläche abwechslungsreich strukturiert. Die langformatigen, eleganten Riegel tragen zur Attraktivität des Platzes bei“, beschreibt Landschaftsarchitekt Martin Diekmann von lad+ die angestrebte Wirkung der Klinkerfläche.

Zum Einsatz kamen durchgefärbte GIMA-Pflasterklinker mit Verlegehilfen im Format 320 x 52 x 115 Millimeter. Auf dem 2.500 Quadratmeter großen Platz wurden sie hochkant im Reihenverband mit Drittelversatz verlegt und halten auch der Belastung durch Wartungsfahrzeuge, Müllabfuhr und Straßenreinigung problemlos stand. Neben ihrer optischen Wertigkeit sind die aus heimischen Ton im Salzbrand und Reduktionsverfahren hergestellten Pflasterklinker überdurchschnittlich widerstandsfähig sowie licht- und farbecht und bleichen auch nach Jahren der UV-Bestrahlung nicht aus.

Gebundene und ungebundene Verlegung

Um das Wasserspiel am Kirchenvorplatz übergangslos zu integrieren, wurde der Klinkerbelag auf 225 Quadratmeter in gebundener Bauweise ausgeführt. Das heißt, die Pflasterklinker wurden in ein drainfähiges Mörtelbett gesetzt. Der restliche Platz ist in ungebundener Bauweise gepflastert. Die langlebigen Pflasterklinker sind hier in einer Bettung aus losen Gesteinskörnungen verlegt und die Fugen mit ungebundenen Gesteinskörnungen verfüllt und eingeschlämmt.

So bleibt die große Pflasterklinkerdecke flexibel und wartungsarm – defekte Klinker können leicht entnommen, ausgetauscht oder gereinigt werden – und der Pariser Platz ein qualitätvoller Ort, der die hohen Anforderungen an urbane Räume dauerhaft erfüllt.

Projektdaten

Projektname: Neugestaltung Pariser Platz, Köln-Chorweiler

Auftraggeber: Stadt Köln

Planer: arge chorweiler: lad+ landschaftsarchitektur diekmann, yellowz urbanism architecture und BPR Dipl.-Ing. Bernd F. Künne & Partner

GIMA-Ziegel: Pflasterklinker im Format 320 x 52 x 115 mm

Fertigstellung: 2020